Ein kurzer Einblick in die Geschichte:
Wann mit dem Bau der Burg Lichtenberg begonnen wurde, weiß niemand mehr genau. Fest steht, daß schon eine kleine Festung auf dem Lichtenberg stand, als Friedrich II. einer Klage des nahen Klosters Remigiusberg nachkam und verfügte, daß die Burg wieder einzureißen sei, da sie ohne Genehmigung auf dem Land des Klosters gebaut worden sei. Die damaligen Besitzer der Burg, die Grafen von Veldenz, kamen dieser Anordnung jedoch nicht nach und so wurde der Bau an der heutigen Unterburg weiter fortgesetzt. Um das Jahr 1270 entstand dann auf dem höheren Kamm des Lichtenberges eine zweite Burg, die heutige Oberburg. Zwischen 1300 und 1450 wurde die kleinere Oberburg beträchtlich erweitert, sie erhielt in dieser Zeit den Ost- und den Westpalas, ein Burggraben wurde ausgehoben und die gesamte Wehranlage im Osten, der einzigen Angriffsseite für Feinde, verstärkt.
Im Laufe der Zeit wurden schließlich Unter- und Oberburg miteinander durch Mauern verbunden. Das Gelände zwischen den Burgen wurde zuerst als Garten genutzt, der aber nach und nach den Häusern der Burgbewohner weichen mußte. Im 18. Jahrhundert entstanden in diesem Bereich auch die Zehntscheune (1738) und die Kirche (1755-1758).
Während der ganzen Zeit wurde die Wehranlage im Osten der Burg durch einen zweiten Graben, sowie durch Türme und Mauern weiter verstärkt. So wurde zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges, als die spanischen Truppen anrückten, der mächtige Hufeisenturm in nur 40 Tagen aufgebaut. Mit seinen 4,50 m dicken Mauern und den trichterförmigen Schießscharten war er schon für die Verteidigung mit Kanonen und Musketen gebaut worden, was ihn zum "modernsten" Turm der Burg werden ließ.
Obwohl die Burg nie von Feinden erobert wurde, fiel sie einem Großbrand im Jahr 1799 zum Opfer, wobei fast die gesamte Burg in eine Ruine verwandelt wurde.
Nachdem 1792 Truppen der französischen Revolutionsarmee das Gebiet besetzten, wurde die Burg zum Nationaleigentum der Franzosen erklärt und ein Teil der Häuser und Ruinen zum Abbruch versteigert. Denn diese fertig behauenen Steine waren billiges Baumaterial für die Menschen in der Umgebung. Nach und nach entstand zwischen den Ruinen ein kleines Dorf mit zeitweise bis zu 100 Einwohnern. Erst unter preußischer Verwaltung (1834-1945) wurde die Burg im Jahr 1895 unter Denkmalschutz gestellt und mit dem Wiederaufbau begonnen.
Heute ist die Burg ein lohnendes Ausflugsziel und eine Stätte der Begegnung. Neben dem Musikantenlandmuseum und dem Naturkundemuseum hat im August 1998 auch ein weiteres Museum seine Pforten geöffnet, das Geoskop. Dieses moderne Bauwerk gestattet dem Besucher eindrucksvolle Einblicke in das Erdzeitalter Perm-Karbon.
Öffnungszeiten der Museen auf Burg Lichtenberg
Montags Ruhetag
Geoskop
ganzjährig täglich
10:10 - 12:00 Uhr und 14:00 - 17:00 Uhr
für Gruppen auch nach Vereinbarung
Musikantenlandmuseum
ganzjährig täglich
10:10 - 12:00 Uhr und 14:00 - 17:00 Uhr
für Gruppen auch nach Vereinbarung
Kleine Zeittafel
1200: Beginn des Burgbaues durch die Grafen von Veldenz.
1444: Tod des letzten Veldenzer Grafen Übergang der Burg an die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken.
Die Burg wird Sitz eines Zweibrücker Amtes.
1793: Besetzung durch französische Revolutionstruppen.
1799: Zerstörung großer Teile der „Ober- und Mittelburg“ durch einen Brand.
1800 - 1814: Teilversteigerung der Burg und Nutzung als Steinbruch für die umliegenden
Dörfer und die Stadt Kusel.
1816: Übergang der Burg an den Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha im Rahmen des Wiener Kongresses.
Rückerwerb von Ruinenteilen aus Privatbesitz.
1819: Erhebung zum Fürstenturm Lichtenberg.
1834: Das Fürstentum Lichtenberg wird für 2,1 Millionen Taler an das Königreich Preußen verkauft -
damit auch Übergang der Burg.
1871: Ein Brand zerstört die Landschreiberei.
1894: Der preußische Staat übernimmt die gesamte Oberburg.
1920: Der Restkreis St. Wendel-Baumholder wird Eigentümer der Unterburg und der Landschreiberei.
1937: Die Burg geht durch Rechtsnachfolge in das Eigentum des Landkreises Birkenfeld über.
1971: Der Landkreis Kusel wird Eigentümer der Burg und verstärkt die Erhaltung und Wiederaufbau
(1980/81 Zehntscheune; 1983/84 Aufstockung des Bergfrieds).
1984 Eröffnung des Musikantenlandmuseums und Renovierung des „Hufeisenturms“.
1998 Eröffnung Urweltmuseum Geoskop und Erweiterung Jugendherberge.
2020/23 barrierefreier Ausbau im Rahmen „Tourismus für Alle“.